Querdenken in Backnang: NPD & Zentrum marschieren mit!

Als Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr erachten wir die Vorkommnisse in Backnang am 26.07.23 als sehr besorgniserregend. Angekündigt war im Zuge der Backnanger Wirtschaftswochen ein Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Auch wenn der Besuch des Grünen-Politikers letztendlich kurzfristig abgesagt wurde, fanden sich ca. 350 Personen aus dem Querdenken-Spektrum zusammen um dagegen zu protestieren.

Und mittendrin die Faschist:innen
Neben besagten Querdenker:innen und einigen rechten Blogger:innen prägten auch Kleinbürger:innen und Landwirt:innen, wirre Impfgegner:innen und Verschwörungsideolog:innen die Proteste. Doch auch waschechte Nazis fanden sich unter den Teilnehmenden und waren dabei keineswegs isoliert unterwegs.

So auch die im Zuge einer Neuausrichtung erst kürzlich umbenannte NPD. Mit eigenem Banner und der ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Marina Djonovic zeigte sich „Die Heimat“ erstmals unter neuem Namen im Rems-Murr Kreis. Auch Anja Ortelt und das Gründungsmitglied Oliver Hilburger von der rechten Pseudogewerkschaft Zentrum waren unter den Teilnehmenden, Hilburger hielt einen mehrminütigen Redebeitrag. Ebenfalls auf der Bühne zu sehen war Heinrich Fiechtner, ehemaliger AfD-Landtagsabgeordneter, der schon häufiger durch seine Holocaustrelativierungen auffiel.

Eine gefährliche Entwicklung
Schon während den ersten Querdenken Veranstaltungen haben verschiedene rechte Akteure versucht in der Bewegung Fuß zu fassen, mal mehr und mal weniger erfolgreich. Die Veranstaltung in Backnang zeigt eine gewisse neue Dynamik: während Rechte verschiedener Couleur zuletzt noch versuchten sich in einer Bewegung mit einem gewissen Massenpotential zu verankern, scheint ihnen diese Verbindung nun gelungen zu sein und ganz selbstverständlich von Statten zu gehen.

Auch die thematische Ausrichtung des aus dem Querdenken-Spektrum entwachsenen Personenpotential hat sich erweitert. Neben typischen Schildern zur Impfthematik und Deutschlandfahnen, wurde in Backnang auch versucht soziale Themen zu besetzen. Hilburger thematisierte in seiner Rede die Verlagerung von deutschen Produktionsstätten ins Ausland und forderte Arbeitsplatzsicherheit. Friedensfahnen wurden gehalten und gegen die grüne Energiespar- und Kriegspolitik protestiert.

Dabei überrascht es auch nicht, dass sich Backnang als Ort der Zusammenkunft anbietet. Schließlich handelt es sich um eine Stadt, in der ein Gemeinderatsmitglied der Grünen und der ansässige Bürgermeister eine Zusammenarbeit mit Steffen Degler – dem extrem-rechten, AfD-flügelnahen Gemeinderatsmitglied – „in Sachfragen“ verteidigen. Nicht weit dann die Vermutung, dass eben diese nicht viel dagegensetzen, wenn Nazis in den Backnanger Straßen laufen.


Was tun?
In diesen Zeiten der Unsicherheit ist Protest gegen die Regierungsparteien sicher gerechtfertigt. Seien es die konstant hohen Preise, die jetzt schon zu leeren Geldbeuteln führen, der weiter voranschreitende Sozialabbau, die Aufrüstung der Bundeswehr oder die Waffen, welche ohne mit der Wimper zu zucken in Kriegsgebiete geliefert werden.

Doch weder Zentrum, Die Heimat noch wilde Verschwörungstheorien bieten tatsächliche Lösungen. Mit einfachen Antworten wird der wahre Ursprung der Probleme verschleiert, sozialgefärbte Parolen dienen als Mittel um rechte Positionen weiter zu verankern und voranzutreiben. Wenn auch in einer anderen Schattierung zeigt sich diese Strategie auch im bundesweiten Umfragehoch der AfD. Anstatt den krisenhaften Kapitalismus als Ursache der Preisentwicklung und Kriegs zu benennen, werden Geflüchtete eben dieser Zustände zu Verantwortlichen gemacht, Hass gesät und ein Nährboden für mehr rechte Gewalt geschaffen.

Im Angesicht dieser Entwicklung müssen wir Antifaschist:innen die Sozialdemagogie der Rechten entlarven. Zusammen und solidarisch für eine bessere Welt einzustehen geht nur dann, wenn wir die Rechten daran hindern ihre Parolen und Phrasen zu verbreiten. Gerade jetzt braucht es mehr Antifaschismus, entschiedene Grenzen gegen Rechts und vor allem: Organisierung in antifaschistischen Gruppen und Bündnissen.

Lösungen kommen nicht von rechts!
Weder Straße noch Bühne für Nazis!

Offener Brief an den Kreistag Rems-Murr und an den Schöffenwahlausschuss

Wir, das sind demokratische und antifaschistische Organisationen aus dem Rems-Murr-Kreis, prangern die Aufstellung des AfD-Mitglieds Stefan Schwarz zum Schöffen an. Stefan Schwarz sollte dieses Amt aus mehreren Gründen nicht ausüben:

– Er ist als AfD-Mitglied Teil einer Partei, die einen mal offenen, mal versteckten, aber in jeder Hinsicht wesensbestimmenden Rassismus vertritt. Für sie ist die ethnische Zugehörigkeit ausschlaggebend für die Beurteilung von Menschen, das spiegelt sich in ihrer Politik und ihren Aussagen wieder. So begründen sie grundweg Kriminalität, soziale Ungleichheit etc. durch ethnische Zugehörigkeit. Und ein Mensch, der dieser Partei angehört, soll in der Lage sein, Menschen be- bzw. zu verurteilen? Eine Ernennung von Stefan Schwarz zum Schöffen würde eine Ausweitung rechter Besetzung von Justiz und Staatsapparat bedeuten.

– Stefan Schwarz lässt sich nicht zufällig zur Wahl aufstellen. Er ist ehemaliger Landtagskandidat der AfD Rems-Murr und eine führende Person in seinem Kreisverband. Seine Kandidatur reiht sich ein in eine Reihe von Rechten die sich zu Schöffen aufstellen lassen. Dieses bundesweite Phänomen, ins Leben gerufen von einer faschistischen Kleinstpartei (Freie Sachsen), hat zum Ziel das Schöffenamt zu unterwandern. Davor warnte auch der Bundesverband der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter in Deutschland, z.B. im Gespräch mit dem Tagesspiegel vom 13. März diesen Jahres. Dass Richterinnen und Richter mit AfD-Parteibuch nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, beweisen Fälle wie Jens Maier (Sachsen) oder Birgit Malsack-Winkemann (Berlin).

Es ist davon auszugehen, dass Stefan Schwarz nicht aus persönlichen Gründen als Schöffe kandidiert. Sondern im Rahmen der oben erwähnten bundesweiten Kampagne zur Unterwanderung des Justizsystems von rechts. Das darf nicht sein!

Daher fordern wir: Stefan Schwarz darf kein Schöffe werden!

Mit freundlichen Grüßen,

Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr

Kundgebung in Korb

Anlässlich des Brandanschlags, der in der Nacht auf den 6. Mai auf eine Flüchtlingsunterkunft in Korb verübt wurde, haben wir dort heute eine Kundgebung abgehalten.

Unserem Aufruf folgten knapp 30 Personen, aber auch darüber hinaus erhielten wir viele positive Resonanzen aus der Korber Bevölkerung. Mit einer Stellwand wurde zudem auf die Kontinuität von Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte hingewiesen. Mit unserer Kundgebung konnten wir ein klares Zeichen gegen Brandanschläge und Rassismus setzten. Und die Rückmeldungen, die wir am heutigen Tag erhielten, sprechen in unseren Augen dafür, dass solche Vorfälle es notwendig machen Protest auf die Straße zu tragen. Denn die Berichterstattung in der Presse fällt dürftig aus und ordnet solche Taten nicht in das gesellschaftlihce Klima ein, aus dem heraus sie begangen werden. Auch über die menschenunwürdigen Bedingungen in den Unterkünften und die mörderischen EU-Außengrenzen wird in diesem Kontext nicht berichtet, dabei sind es doch gerade solche Zustände, die nicht unerwähnt bleiben dürfen wenn über die psychische Verfassung Geflüchteter berichtet wird.

Im Nachgang zur Kundgebung wurden Flyer in Briefkästen verteilt, die über das Büro der AfD in Korb und deren rassistische Machenschaften aufklären. Denn die AfD ist und bleibt geistiger Brandstifter. Die Politik der AfD befeuert Menschen Taten wie diese zu begehen und das tut sie auch von ihrem Büro in Korb aus. Auf die Flyer gab es von Passant:innen ebenfalls aufgeschlossene und positive Reaktionen.

Als Bündnis Zusammen gegen Rechts werden wir auch weiterhin wachsam bleiben. Falls es zu weiteren Anschlägen auf Unterkünfte in unserem schönen Rems-Murr-Kreis kommt werden wir auch in Zukunft Protest organisieren und uns für Aufklärung einsetzen.

Dabei wollen wir gleichzeitig eine Gegenposition in der Öffentlichkeit schaffen, die unmenschlichen Zustände in den Unterkünften anprangern und uns für Verbesserungen für Geflüchteten einsetzen. Aber auch müssen wir dafür sorgen, dass die AfD sich nicht weiterhin ungestört in ihrem Büro in Korb treffen und Hetze vorbereiten kann.

Unsere Rede:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,

In der Nacht zum Samstag hat ein unbekannter Täter hier in Korb einen Brandanschlag auf die örtliche Flüchtlingsunterkunft verübt, indem er einen Brandsatz gegen das Gebäude geworfen hat. Zum Glück hat ein Bewohner die Tat rechtzeitig bemerkt und Schlimmeres verhindert. Jetzt wird gerätselt, wer der Täter sein könnte: war es ein Heimbewohner, ein Nazi oder jemand, der „aus persönlichen Gründen“ Brandsätze auf Flüchtlingsunterkünfte wirft?

Fakt ist: Dies war nicht der erste und leider mit Sicherheit auch nicht der letzte Brandanschlag im Rems-Murr-Kreis: 2011 versuchten Neonazis drei Jugendliche in einer Gartenhütte bei Winterbach umzubringen, 2015 brannte die geplante Unterkunft in Unterweissach aus, 2019 kam es zu einem Anschlag auf die Geflüchtetenunterkunft in Kirchberg. Diese tragen eine klar rassistische Handschrift: Schutzsuchende, Menschen aus anderen Ländern sollen nicht in Deutschland leben dürfen weil sie je nach Vorwand angeblich faul, böse oder minderwertig wären. Mit solchen Brandstiftungen verfolgen die Rechten nicht nur das Ziel Angst zu schüren, sie nehmen mindestens den Tod von Menschen billigend in Kauf. Jetzt erleben wir, im Osten der Republik aber auch in Baden- Württemberg z.B. in Lörrach oder Tamm, das Wiederaufflammen von rassistischen Protesten gegen die Aufnahme von Geflüchteten.

Das ist natürlich eine willkommener Anlass für die gewalttätige und terroristische Rechte: Seit dem Auffliegen des NSU 2011 wissen wir, dass sich Faschistinnen und Faschisten Sprengsätze basteln und gezielt Morde begehen. Und was gab es damals für eine Berichterstattung? Die Dönermorde wurde die Mordserie genannt. Angeblich sollen es selber kriminelle Türken gewesen sein, die unsere türkischen Kolleginnen und Kollegen umgebracht haben. Mit dieser kruden These im Rücken wurden Hinweisen jahrelang nicht nachgegangen, die Angehörigen und Hinterbliebenen selbst als mitschuldig dargestellt und die wahren Täter konnten weitermorden. Entsprechend sind wir als Antifaschistinnen und Antifaschisten, als Linke aufgefordert solche Berichterstattung zu hinterfragen. Gerade wenn noch nicht alle Fakten und Sachlagen öffentlich bekannt sind, liegt es an uns den Finger in die Wunde zu legen und für Aufklärung zu kämpfen. Dass diese nicht selbstverständlich ist, konnten wir lokal gerade beim Winterbacher Brandanschlag beobachten: Es dauerte mehrere Tage, bis ein Brandgutachter die Hütte untersuchte, nur um festzustellen dass Regen einen Großteil der wichtigsten Spuren verschwinden lassen hatte. In Hanau kam nach dem Attentat 2020 mit 9 Toten überhaupt erst ein Untersuchungsausschuss zu Stande, weil die Angehörigen nicht nachgelassen haben.

Das bringt uns zur lokalen Berichterstattung: Vielleicht kennen einige unter euch den Artikel, mit dem über den Anschlag in Korb berichtet wird, einige nicht. In der ersten Hälfte wird kurz ein mögliches rassistisches Motiv diskutiert, soweit so gut, aber in der zweiten Hälfte werden Beispiele genannt, in denen Geflüchtete selbst für Brände gesorgt haben. Doch wieso werden diese so in den Mittelpunkt gestellt? Im Artikel wird ohne jegliche weitere Einordnung die Aussage eines Iraners aufgeführt: Er habe mit dem Brand seiner Matratze vorgehabt, sich selbst zu töten. Und das veranschaulicht meiner Meinung nach ganz gut die Zustände im deutschen Asylsystem von Anfang bis Ende.

Die meisten, die nach Deutschland fliehen müssen ihre Heimat verlassen, weil die deutsche Außen- und Wirtschaftspolitik einheimische Wirtschaften ruiniert und ausbeutet und mit ihren Waffenexporten und Bundeswehreinsätzen werden bewaffnete Konflikte befeuert und eskaliert. Und als wäre das nicht genug sorgt die profitorientierte Wirtschaft mit ihren Treibhausemissionen dazu, dass weite Teile der Erde unbewohnbar werden. Auf der Flucht vor diesen Zuständen müssen die Fliehenden wahlweise dem neu auflebenden Sklavenhandel in Nordafrika entgehen, mit etwas Glück schaffen Sie es lebendig über das Mittelmeer oder an Erdogans Lagern vorbei über die Balkanroute und erfrieren nicht in den osteuropäischen Wäldern. Wenn sie es dann geschafft haben werden sie getrennt von der Gesellschaft in viel zu enge Unterkünfte gesteckt und dürfen nicht Arbeiten, leben in Angst vor der Abschiebung zurück in Armut und Tod und bekommen keine Möglichkeit, vergangene Traumata aufzuarbeiten.

Daraus lassen sich mehrere Dinge schließen, die sehr wichtig sind nicht nur heute, sondern auch im Alltag auf Arbeit oder bei anderen Vorfällen zu betonen: Wer verhindern will, dass es zu Gewalt und Brandstiftung von Geflüchteten kommt, der muss die würdelosen und entmenschlichenden Zustände im deutschen Asylsystem offenlegen und anprangern, die so etwas überhaupt ermöglichen und befördern, gerade zum Schutz der anderen Menschen in diesen Unterkünften! Wer dann auf die Idee kommt, rassistisch motivierte Gewalt in einem Atemzug zu nennen mit der aus rassistischen Verhältnissen entspringenden Gewalt, der berichtet eben nicht ausgewogen!

Insbesondere in Verbindung mit den Akteuren, die schon rassistische Hetzkampagnen auslösen wie zum Beispiel die Bildzeitung. Wer angesichts solcher Meinungsmache klare Gegenpositionen aus welchen Gründen auch immer ausspart, trägt nicht zur Eindämmung rassistischer Positionen in den Köpfen der Menschen bei. Apropos rassistische Positionen in den Köpfen der Menschen: Weiter verfügt hier in Korb in der Daimlerstraße die AfD im Gewerbegebiet über ein Büro. Die AfD ist eine Partei, die wie keine andere Partei die rassistische Hetze gegen Geflüchtete und unsere migrantischen Kolleginnen und Kollegen zum Programm gemacht hat. Indem sie Grenzen des Sagbaren verschoben hat und verschiebt, ermuntert und befeuert sie explizit rechte und faschistische Gewalttäter und Terroristen zur Tat zu schreiten. Oft genug stellt sich die AfD dann schützend vor solche Brandstifter, relativiert die von ihnen ausgehende Gefahr und führte in der Vergangenheit in Kandel oder Chemnitz Demos an aus denen Hetzjagden hervorgingen. Die AfD macht so etwas, weil sie die Schuld an realen Problemen auf Sündenböcke schiebt und gleichzeitig mit der Normalisierung und Rechtfertigung Ventile anbietet. Von solchen Ventilen profitieren nicht zuletzt die Regierung und großen Konzerne: Sie lenken ab von Problemen wie zum Beispiel die größte Inflation seit Jahrzehnten, die weitere Aufrüstung der Bundeswehr zu Kriegszwecken oder, dass immer mehr Unternehmen bspw. Tarifflucht begehen und sich somit der Mitbestimmung von Arbeiterinnen und Arbeitern entziehen. Natürlich profitiert die AfD auch direkt davon: Ihr politisch-wirtschaftliches Programm vertritt die mittleren und kleineren Unternehmen, welche hauptsächlich auf den Binnenmarkt orientiert sind. Liebe Kolleginnen und Kollegen.

Liebe Korberinnen und Korber, es ist sehr gut und wichtig, dass wir heute auf die Straße gehen um den Brandanschlag zu verurteilen. Aber damit ist noch nicht genug getan: Wir müssen den öffentlichen Druck weiter aufrecht erhalten, damit die Hintergründe des Anschlags aufgeklärt werden. Wir müssen auch die Wachsamkeit hochhalten, falls es zu weiteren Anschlägen auf Unterkünfte hier bei uns kommt und Protest organisieren. Wir müssen auch gleichzeitig Gegenpositionen in der Öffentlichkeit schaffen, die die unwürdigen Zustände in den Unterkünften anprangern und uns für eine reale Verbesserung der Lage der Geflüchteten einsetzen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Rassistinnen und Rassisten sich nicht weiter ungestört im Korber AfD Büro die Klinke in die Hand drücken können und dort ihre Hetze vorbereiten. Und natürlich müssen zentrale Probleme dieser Gesellschaft angegangen und bekämpft werden: Für höhere Löhne gerade in Inflationszeiten, gegen die kriegerische Außenpolitik und weitere Aufrüstung der Bundeswehr.

Lasst uns gemeinsam für eine Gesellschaft einstehen-in der nicht Profite, Ausgrenzung und Gewalt im Mittelpunkt stehen sondern unsere Bedürfnisse und Interessen, Weltoffenheit und Solidarität.

Winterbach, Kirchberg, Unterweissach, Remshalden …… und jetzt Korb? ES REICHT! Schluss mit rechten Brandstiftern im Rems-Murr Kreis

Am letzten Samstag, den 6. Mai gab es in Korb einen Brandanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft. Kein Einzelfall in unserem Rems-Murr-Kreis!
In der Presse heißt es bisher, dass noch nicht klar ist, wer die Tat begangen hat. Doch folgt der Anschlag einem bekannten Muster. In den letzten Jahren gab es immer wieder rechte Angriffe auf Unterkünfte. Deutschlandweit gab es seit 2015 sogar knapp 3000 Angriffe auf diese. Die Angriffe kommen nicht aus heiterem Himmel. Hinter ihnen steht die rechte Hetze von geistigen Brandstiftern, allen voran die AfD. Der AfD-Kreisverband Rems-Murr hat in Korb sein Büro, von dem aus er seine Hetze in unserer schönen Heimat verbreitet. Die Konsequenzen haben wir letzten Samstag gesehen. Das lassen wir uns nicht bieten! Gehen wir zusammen auf die Straße, gegen rechte Brandstifter und AfD!

Unser heutiger Infostand vor der Gaststätte Talaue in Winnenden Birkmannsweiler war ein voller Erfolg!

Bereits im Vorhinein haben wir mit unserer Protestankündigung erreicht, dass die AfD ausgeladen wurde. Heute waren wir mit einem Transparent vor Ort, auf dem viele Menschen – Trainer des VfR Birkmannsweiler e.V.. Gaststättenbesucher:innen, Kinder – mit einem Handabdruck ein klares Zeichen gegen Rechts gesetzt haben. Dadurch haben wir auch viele interessante Gespräche führen können. Auch der Vereinsvorsstand des VfR begrüßte die Aktion und nahm unser Banner entgegen.

Gerade in den aktuellen Zeiten von Krise und Krieg ist es wichtig, sich klar gegen Rechte und ihre Scheinlösungen zu positionieren und diesen keinen Raum zu bieten – weder in Birkmannsweiler noch sonst wo im Rems-Murr-Kreis!

Winnenden hat keinen Raum für Rechte – die AfD wurde aufgrund von unserer Protestankündigung wieder ausgeladen!

+++ Die Proteste finden nicht statt – kommt trotzdem gerne zu unserem kleinen Infostand ab 18 Uhr und setzt ein buntes Zeichen in Winnenden gegen Rassimus und rechte Hetze +++

Wir, das Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems-Murr, haben zum wiederholten Mal einen AfD Stammtisch verhindert. Im Vorfeld hatten wir mitbekommen, dass die AfD ihre sogenannte „alternative Runde“ dieses Mal in der Gaststätte Talaue in Winnenden Birkmannsweiler abhalten wollte. Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben der AfD im Rems-Murr Kreis jegliche Öffentlichkeit streitig zu machen und dementsprechend direkt Proteste angekündigt. Denn: der AfD einen Raum zu bieten bedeutet auch Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Hass und Hetze zu beherbergen. Das können und wollen wir nicht zulassen.

Somit lösen wir unser Versprechen an AfD Rems-Murr ein: egal wo ihr euch versucht zu verstecken, wir lassen euch niemals in Ruhe. Denn: Nazis haben keinen Platz in Rems Murr Kreis. 😉

Wir bedanken uns für das klare Zeichen gegen Rassismus und rechte Hetze des VfR Vorstandes. Genau das braucht es in Krisenzeiten wie diesen!

Offener Brief an die Gaststätte Talaue

Sehr geehrtes Team der Gaststätte Talaue,

Sehr geehrte Familie Tontic,

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, das Bündnis „Zusammen gegen Rechts Rems-Murr“, haben erfahren, dass sich in ihren Räumlichkeiten am 22. März 2023 um 19 Uhr die Partei AfD Rems-Murr trifft und einen ihrer Stammtische abhalten will. Wir sind sofort aktiv geworden und haben zu Gegenprotesten aufgerufen, wir wollen Ihnen trotzdem mit diesem offenen Brief eine letzte Möglichkeit bieten der AfD ihre Räumlichkeiten zu verwehren und sich von dieser zu distanzieren.

Bereits in der Vergangenheit haben wir als lokales Bündnis gegen Rechts AfD Veranstaltungen erfolgreich verhindert. In Grundbach, Waiblingen oder im Schorndorfer Raum haben Wirt:innen nach unseren offenen Briefen sofort die AfD wieder ausgeladen und sich von ihr distanziert. Auch deshalb versucht die AfD nun wieder in einem anderen Teil des Rems-Murr-Kreises Fuß zu fassen und neue Räume in Winnenden zu finden – jetzt sind Sie gefragt das nicht zuzulassen!

Bei der AfD handelt es sich um eine klar rechtsradikale Partei mit starken Verbindungen in das gewaltbereite und gewalttätige faschistische Lager. So wurde erst jüngst eine Verbindung zwischen Reichsbürger:innen, welche einen Staatsstreich planten, und der AfD Politikerin Birgit Malsack-Winkemann bekannt, welche nach der Machtübernahme einen Teil der neuen Regierung stellen sollte. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Ausnahme, vielmehr sucht die AfD ganz direkt die Verbindung mit solchen Kreisen.

Aktuell versucht die „Alternative für Deutschland“ sich als Sprachrohr all jener darzustellen, welche mit den aktuellen Krisenauswirkungen zurecht unzufrieden sind. Hinter diesem vermeintlich sozialen Anstrich verbirgt sich aber die selbe Politik wie schon in den vergangenen 10 Jahren: rassistische Hetze, Verachtung für Arme, ein rückständiges Frauenbild und Politik für Reiche.

Daher sollte man gerade in Zeiten der Krise der AfD absolut keine Bühne bieten.Wir rufen Sie dazu auf, klare Kante gegen Rechts zu zeigen und der AfD eine Absage zu erteilen. Durch die Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten für die AfD tragen sie aktiv dazu bei, dass diese neue Mitstreiter:innen gewinnen und sich vernetzen können. Anstatt ihre Gaststätte zu einem Raum der Weltoffenheit und der Toleranz zu machen, wird durch die AfD Rassismus und Spaltung vorangetrieben und ein Klima des Hasses geschürt. Wenn Sie sich dagegen entscheiden die AfD zu beherbergen, würden wir das sehr begrüßen und auch gerne weiter in Kontakt bleiben. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass auch Winnenden-Birkmannsweiler ein Ort ist, wo jede und jeder sich unabhängig der jeweiligen Nationalität wohl fühlen kann. Darüber hinaus schlagen wir ihnen vor mit einem Schild der Respekt! Kein Platz für Rassismus-Kampagne ein klares Statement in ihrem Lokal zu setzen. Alle Infos dazu finden Sie unter respekt.tv/aktionen/respekt-schild-anbringen. Gerne unterstützen wir Sie hierbei. Sollten Sie allerdings dabei bleiben die AfD zu beherbergen, werden wir nicht zögern wie geplant unseren Protest lautstark auf die Straße zu tragen.

Mit freundlichen Grüßen

Bündnis Zusammen gegen Rechts

Gemeinsamer Protest gegen AfD Stammtisch in Winnenden

Die AfD ist kein neues Problem: bereits seit 10 Jahren verbreitet sie gefährliches rechtes Gedankengut, ob im Bundestag, in den Länderparlamenten oder auch hier bei uns im Kreis.

Doch gerade jetzt, in Zeiten in denen die Preise fürs Heizen, Benzin oder Lebensmittel immer weiter steigen und Krieg quasi direkt vor unserer Haustür in der Ukraine tobt, stellt sich die AfD als echte Alternative und Partei da, die sich für uns Arbeiter:innen einsetzen würde.

Das ist sie nicht. Ein Blick in das Parteiprogramm reicht um festzustellen, dass die AfD eine Partei für Reiche ist, die sich für unsere Probleme nicht interessiert. Die AfD will Steuerpolitik für Reiche, fordert eine weitere Aufrüstung der Bundeswehr anstatt mehr Geld für Soziales und Einschnitte in das Arbeitsrecht.

Die AfD benennt aber nicht die Reichen und Konzerne als Problem, obwohl diese sich weiterhin die Taschen vollstopfen während wir uns das alltägliche Leben fast nicht mehr leisten können. Stattdessen schiebt die AfD die Schuld auf unsere migrantischen Kolleg:innen und schürt Hass auf Geflüchtete.

In Zeiten wie diesen ist Unzufriedenheit mit der Regierung und diesem System mehr als berechtigt. Wahre Lösungen werden aber nicht von rechten Hetzern wie der AfD kommen.

Gehen wir gemeinsam auf die Straße:

– Gegen die Rassisten und Frauenfeinde der AfD hier in unserem Winnenden!

– Für eine Politik von der die Mehrheit profitiert und nicht die Reichen!

– Für eine Gesellschaft, in der wir alle gut und friedlich zusammen leben können!

Bündnis Zusammen gegen Rechts verhindert AfD-Veranstaltung in Grunbach!

Für den 10. Januar kündigte die AfD erstmals seit langem öffentlich eine Veranstaltung an, hielt den genauen Ort jedoch geheim, um bei der sogenannten „Alternativen Runde“ ungestört ihre Hetze verbreiten zu können. Doch dabei haben sie wohl nicht mit der Grunbacher Bevölkerung gerechnet, welche uns mit einem Tipp half, den genauen Ort ihres Treffens in Erfahrung zu bringen: Die Remstalkegelstuben in Grunbach.

Durch unseren Offenen Brief an die Wirtin, welchen wir in einem persönlichen Gespräch überreicht haben, konnten wir sie nach anfänglichem Zögern davon überzeugen die AfD auszuladen. Öffentlich positionieren wollte sich die Wirtin allerdings nicht und ging auch nicht auf unser Angebot ein mit einem Schild der Respekt! Kein Raum für Rassismus-Kampagne ein klares Statement in ihrem Lokal zu setzen. Die Begründungen waren dabei dürftig, eine öffentliche Positionierung würde dem Geschäft schaden. Das sehen wir anders: Die AfD zu beherbergen bedeutet auch, Rassismus, rechter Hetze und falschen Antworten einen Raum zu geben. Sich von ihr zu distanzieren hingehen, trägt einen Teil dazu bei, öffentliche Orte zu schaffen, an denen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ohne Angst vor rassistischen Anfeindungen zusammen kommen können. Dass die AfD sich öffentlich trifft ist vor allem angesichts der kürzlich stattgefunden Großrazzien gegen die Reichsbürgerszene perfide, welche wiedereinmal die personellen Verstrickungen und inhaltlichen Überschneidungen von Teilen der AfD mit faschistischen Personen und Organisationen offen gelegt haben.

Die Geschehnisse rund um die „alternative Runde“ im Januar zeigen deutlich, dass es hier im Rems-Murr Kreis keinen Platz für rechte Hetzer gibt. Seit unser Bündnis aktiv geworden ist, haben sich bereits viele Wirt:innen im Rems-Murr Kreis klar gegen die AfD positioniert und die Rechten aus ihrem Lokal rausgeschmissen. Die Erfolge sprechen für unsere Aktionen, während die AfD im Rems-Murr Kreis immer wieder daran scheitert ihre Veranstaltungen abhalten zu können. Die lokale AfD kann weiter versuchen sich zu verstecken, doch wir werden nicht müde werden AfD Veranstaltungen aufzuspüren und sie zu verhindern. Wir machen weiter bis unser Ziel erreicht ist und die AfD nie wieder ein Lokal im Rems Murr Kreis findet um ihre Hetzveranstaltungen abzuhalten.

So einfach und wirksam kann praktischer Antifaschismus manchmal sein!

Keine AfD in unserem Grunbach, keine AfD in unserem Rems-Murr Kreis!

Demonstration: 10 Jahre faschistischer Brandanschlag in Winterbach

Mit 350 Teilnehmer:innen zog am vergangenen Samstag eine lautstarke und vielfältige Demonstration durch Winterbach und Weiler. Anlässlich der 10. Jährung des Winterbacher Brandanschlags hatten die Initiative Rems-Murr-Nazifrei! und das Bündnis Zusammen gegen Rechts aufgerufen, an die Geschehnisse zu erinnern und zu vermitteln, dass der Kampf gegen Rassismus und rechte Gewalt weiterhin aktuell und notwendig bleibt. Ohne negative Zwischenfälle, mit umso mehr Kreativität und Engagement der Demonstrant:innen konnten nicht nur mit der Demo am 10. April viele Menschen erreicht werden: Bereits im Vorfeld fand eine Vielzahl von unterschiedlichen Aktionen statt, die den Brandanschlag und seine gesellschaftlichen Hintergründe thematisierten, sowie für eine aktive antifaschistische Gedenkkultur warben.

Tim Neumann, Pressesprecher des ZgR-Bündnis, zur Sache: „Es gibt viele Gründe, weshalb wir zufrieden auf die Demonstration zurückblicken können. Ersteinmal konnten wir wie viele andere antifaschistische Demonstrationen unter Beweis stellen, dass ein sicheres Demonstrieren auch unter Corona-Verhältnissen möglich ist. Die Mischung aus den verschiedenen Spektren der antifaschistischen Bewegung, die durch die wahrnehmbare Teilnahme von Anwohner:innen wunderbar ergänzt wurde, hat sich meiner Meinung nach auch in den Redebeiträgen niedergeschlagen. Migrantische Organisationen und Einzelpersonen, Gewerkschaften, antifaschistische Aktivist:innen – wir freuen uns wirklich sehr, ihnen eine Bühne verschafft zu haben. Beinahe folgerichtig ist auch, dass wir nicht nur gerade einem jungen Publikum die damaligen Geschehnisse näherbringen konnten, sondern auch der aktuelle Bezug zu Themen wie Verstrickung von rassistischer Gewalt abseits der rechten Szene, z.B. in staatlichen Organen oder die Gefährlichkeit der AfD durchgehend vorhanden war. Auch wenn wir einen gewissen Abstand zu den Teilnehmer:innenzahlen der  Gedenkdemonstrationen im letzten Jahrzehnt haben, blicken wir insgesamt positiv auf unsere Arbeit zurück. Als Bündnis werden wir mit Sicherheit diskutieren, wie wir in Zukunft als Teil der antifaschistischen Bewegung auf den damaligen Brandanschlag zurückkommen und in welchen gesellschaftlichen Bereichen wir weiter Erinnerungsarbeit leisten können.“