Mit 350 Teilnehmer:innen zog am vergangenen Samstag eine lautstarke und vielfältige Demonstration durch Winterbach und Weiler. Anlässlich der 10. Jährung des Winterbacher Brandanschlags hatten die Initiative Rems-Murr-Nazifrei! und das Bündnis Zusammen gegen Rechts aufgerufen, an die Geschehnisse zu erinnern und zu vermitteln, dass der Kampf gegen Rassismus und rechte Gewalt weiterhin aktuell und notwendig bleibt. Ohne negative Zwischenfälle, mit umso mehr Kreativität und Engagement der Demonstrant:innen konnten nicht nur mit der Demo am 10. April viele Menschen erreicht werden: Bereits im Vorfeld fand eine Vielzahl von unterschiedlichen Aktionen statt, die den Brandanschlag und seine gesellschaftlichen Hintergründe thematisierten, sowie für eine aktive antifaschistische Gedenkkultur warben.
Tim Neumann, Pressesprecher des ZgR-Bündnis, zur Sache: „Es gibt viele Gründe, weshalb wir zufrieden auf die Demonstration zurückblicken können. Ersteinmal konnten wir wie viele andere antifaschistische Demonstrationen unter Beweis stellen, dass ein sicheres Demonstrieren auch unter Corona-Verhältnissen möglich ist. Die Mischung aus den verschiedenen Spektren der antifaschistischen Bewegung, die durch die wahrnehmbare Teilnahme von Anwohner:innen wunderbar ergänzt wurde, hat sich meiner Meinung nach auch in den Redebeiträgen niedergeschlagen. Migrantische Organisationen und Einzelpersonen, Gewerkschaften, antifaschistische Aktivist:innen – wir freuen uns wirklich sehr, ihnen eine Bühne verschafft zu haben. Beinahe folgerichtig ist auch, dass wir nicht nur gerade einem jungen Publikum die damaligen Geschehnisse näherbringen konnten, sondern auch der aktuelle Bezug zu Themen wie Verstrickung von rassistischer Gewalt abseits der rechten Szene, z.B. in staatlichen Organen oder die Gefährlichkeit der AfD durchgehend vorhanden war. Auch wenn wir einen gewissen Abstand zu den Teilnehmer:innenzahlen der Gedenkdemonstrationen im letzten Jahrzehnt haben, blicken wir insgesamt positiv auf unsere Arbeit zurück. Als Bündnis werden wir mit Sicherheit diskutieren, wie wir in Zukunft als Teil der antifaschistischen Bewegung auf den damaligen Brandanschlag zurückkommen und in welchen gesellschaftlichen Bereichen wir weiter Erinnerungsarbeit leisten können.“